In den Jahren um 1850 gehörte das bestickte Hemd aus weißem Tuch zur allgemeinen Tracht der Männer. Hauptschmuck des Hochzeitsanzuges waren diese reich bestickten Hemden, die dann zu Festen bis ins hohe Alter getragen wurden. Neben der Mütze aus schwarzem Schafffell, dem kurzen mit roten, grünen und blauen Fäden mit Kreuzstich bestickten Leinenhemd, der langen anliegenden Hose und der weiten Leinenhose wurde auch gerne eine traditionelle reich verzierte Jacke (Ködmön) getragen. Aus der einen oder anderen größeren Garderobe eines Landwirts durfte auch der Rundpelz (Suba) nicht fehlen. An den Füßen trugen sie Schnürschuhe, doch an Feiertagen waren Stiefel in Mode. Bis zu den Jahren 1890 verloren die Männer in Hont, Ipolyszög, Ludányhalászi und Nógrád ihre früheren Trachten vollständig.

Die Trachten der Frauen können zu den trachten mit kurzen Röcken gerechnet werden. Unter und Oberbekleidung wurden aus Leinen gefertigt. Im Alltag wurden Rock, Schürze, Halbarmbluse und Halstuch getragen. Die Halstücher bestanden aus Leine (in speziellem Färbeverfahren veredelt /kékfestö), Strickspitze, Kaschmir oder Seide mit fransigen Rändern. Die Haare der Mädchen wurden geflochten und aufgesteckt (Tyúkos), die Frauen trugen einen Dutt. Die Kopftracht bestand aus einem Band das mit Spitze, Perlen, Bändern und Stickereien verziert wurde - wahrscheinlich gab es die abwechslungsreichsten dieser Bänder in der Gegend um Kazár. Wenn die Frauen älter wurden verloren die Tücher zuerst die Fransen. Dann wechselten die Farben an Haarband und Kopftuch von den leuchtenden zu den gedämpften Farben. In vollem Schmuck gingen die jungen Ehefrauen bis zur Geburt des ersten Kindes, für Frauen in mittlerem Alter gehörte es sich nicht diese stolz zu tragen und mit 40-50 Jahren tauschten sie die einfach verzierten gegen einfache Bänder. Zu Feiern trugen die großen Mädchen (12-15 Jahre alt) gestärkte Unterröcke. Je älter eine Frau wurde, desto weniger Unterröcke trug sie. Die Trachten von Hollókő, Kazár, Őrhálom, Rimóc, Mátraalja und Felsőtárkány gehören zu den prächtigsten palócer Trachten.